Ich fand die Idee ein Balkonkraftwerk als Insellösung zu betreiben sehr interessant, da man ja bei Balkonkraftwerken mit Steckdose üblicherweise viel beachten muss: Eine Anmeldung beim Netzversorger und Ämtern, ggf. einem Zählertausch, die Genehmigung vom Vermieter oder Eigentümer, eine Anbringung durch Fachpersonal usw.
Zudem sollte man eine ziemlich gute Südausrichtung des Balkons haben, damit es sich lohnt. Gerade bei Ost-West Ausrichtungen lohnen sich Insellösungen um so mehr, da sie portabel sind. Dann muss man allerdings die Powerstation immer Mittags von einem Fenster an das andere stellen. Oder von einem Balkon auf den anderen, wenn man Zwei hat. Da lohnt sich dann auch keine große und schwere Anlage. Dann sollte die Powerstation möglichst klein und leicht sein. Genauso, wie das Solarpanel.
Ein weiterer Vorteil ist, dass man diese portable Lösung überall einsetzen kann. Sowohl beim Camping, als auch unterwegs. Im Gartenhaus oder auch mal bei einem Blackout. Denn ein normales Balkonkraftwerk wird bei einem Blackout nicht gut ohne Batterie funktionieren.
Ideen für Insellösungen:
Anfangs hatte ich einmal die Idee eine Kfz-Batterie zu nutzen, da diese günstig sind und daran einen 230V Wandler anzuschließen. Aber wenn man sich das genau überlegt, ist dies keine portable Lösung mehr mit den vielen Kabeln und einem benötigten Laderegler.
Also hatte ich geschaut, was es noch so gibt und bin auf die so genannten Powerstations aufmerksam geworden. Es sind quasi große Powerbanks mit mehr Funktionen. Denn hier sind Solar- Laderegler und 230V-Wandler schon integriert und daa alles in einem Kasten. Zudem gibt es eine gute Anzeige der Kapazität und weitere Features. Toll finde ich auch, dass man stets den Ertrag an Solar oder den Stromverbrauch ablesen kann. Mehr dazu habe ich nochmal in diesem Artikel zusammengefasst.
Ich habe mich dann für eine Bluetti EB3A Powerstation entschieden aufgrund des LiFePO4-Akkus und der vielen Features, wie MTTP, der hohen Ein- und Ausgangsleistung und der App-Anbindung per Bluetooth. Es gibt diese Station aber auch in verschiedenen Größen.
Gesagt getan, das war der Plan. An die Powerstations lassen sich alle möglichen Solarmodule anschließen, vor allem günstige ohne Laderegler. Der Anschlusstandard ist hier meist MC4.
Das Solarpanel für die Insellösung
Ich habe mich dann für ein günstiges Panel von Renogy‚ in der 100W Variante entschieden.
Vor allem, weil es eins der wenigen Panels ist, welches bereits Bypass-Dioden integriert hat. Diese sorgen dafür, dass das Panel auch bei teilweise Verschattung noch Leistung abgibt. In der Praxis kann man das Panel z.B. an einem Ende um bis zu 10-15% verschatten und die Leistung des Panels halbiert sich dann höchstens. Andere Panels bringen dann oftmals gar keine Leistung mehr, da die Spannung komplett zusammenbricht. Ebenso dazu zählt die Anzahl der Busbars. Diese sollte möglichst hoch sein im Vergleich.
Was mit ebenfalls wichtig war, war ein wettergeschütztes Panel. Mehr muss man eigentlich nicht beachten, da die heutigen modernen Panels sowieso alle monokristallin sind. Bei der Qualität muss man sich erst einmal auf den Namen oder die Bewertungen verlassen. Denn viele Hersteller werben mit guter Qualität, ob diese dann tatsächlich vorhanden ist, will ich hier nicht bewerten. Dazu gibt es einige Seiten im Netz. Ich vertraue da auf CE und EL Zertifizierungen bzw. auch darauf, wie lange das Produkt schon bei Amazon im Angebot ist. Das Renogy Panel wird schon seit über 3 Jahren verkauft, also wird es wohl schon etwas taugen. Sonst wäre es schnell wieder verschwunden aus dem Shop oder die schlechten Bewertungen würden sich häufen.
Ebenso das gleiche trifft auf die Panel von Enjoysolar zu. Diese erfüllen auch alle diese Kriterien und ich kann sie daher aus meinem eigenen Vergleich ebenso empfehlen. Es gibt sie in verschiedenen Ausführungen bis 200W.
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Zusammenbau
Der Zusammenbau ist dann recht einfach. Man benötigt nur noch zB. ein MC4 auf DC 8mm (DC7909) Kabel‚ bei Bluetti und steckt dann die Powerstation und das Solarpanel zusammen. Dann kann es direkt losgehen. Ich habe das Solarpanel erst einmal auf den Tisch auf dem Balkon gelegt bzw. manchmal stelle ich es auch in den Liegestuhl. Die Ausbeute ist zufriedenstellend in der aktuellen Jahreszeit (Ende September ~75W max bzw. 50-60W nicht ausgerichtet.
Wichtig war es mir noch die Powerstation vor Wind und Wetter zu schützen. Dazu habe ich mir einfach bei Ikea eine Samla-Box mit Deckel und Halterungen geholt. Dort ein Loch rein, Kabel durch, abgedichtet und fertig ist die Insellösung eines Balkonkraftwerks. Man kann sich aber auch eine fertige Löstung, wie diese hier kaufen:
Wenn euch der Artikel gefallen hat oder ihr Vorschläge, Ideen, was auch immer habt: hinterlasst gern einen Kommentar.
Letztes Update: 27.02.2024 um 11:07
Hallo Maik,
Danke für diesen sachdienlichen Beitrag.
Bin als überwiegend ahnungsloser auf der Suche nach einer Möglichkeit, auf dem Camping Dauerstellplatz die Stromkosten drastisch zu reduzieren.
Ich glaube, die beschriebene Lösung lässt sich für mich gut adaptieren für den Kühlschrank und die restliche elektrische Bequemlichkeit 😉
wird die powerstation nicht zu heiß in der abgeschlossenen box?
Tatsächlich nicht, da ich sie im Schatten stehen habe.
Mittlerweile habe ich übrigens den Insellösungsgedanken verworfen, dieser ist für unterwegs oder für die Kriesenvorsorge sicher interessant. Das Panel hängt aber mittlerweile an einem regulären Wechselrichter und speist ein. Denn es ist auf Dauer zu Schade die Kosten nicht zu amortisieren und das Panel herumstehen zu haben.