Kleine Powerstation im Vergleich und worauf man achten muss

Kleine Powerstation von Bluetti

Sucht man eine kleine Powerstation, gibt es so eingie am Markt: die Bluetti EB3A ‚, Jackery 240 ‚, revolt HSG-420, Enginstar ‚ oder CTECHi ‚. Worauf man dabei technisch achten muss, erfahrt ihr hier. Auch ich habe mir eine zugelegt, da ich ein kleines Balkonkraftwerk als Insellösung betreiben möchte, um ein paar Verbraucher im Haus auf selbst erzeugtem Strom laufen zu lassen. Zudem ist mir die Versorgungssicherheit bei einem Blackout oder der Einsatz unterwegs, beim Camping etc. wichtig gewesen.

Also habe ich ein paar Geräte unterhalb von 500Wh verglichen und ein paar interessante Punkte als kleine Beratung notiert. Am bekanntesten und die „Marken“ sind definitv Bluetti und Jackery. Das hier sind die kleinen Powerstations von den beiden Herstellern:

 

wichtige Technische Parameter für eine kleine Powerstation

Bluetti EB3A Anschlüsse 230V Wandler AC und USB DC
Bluetti EB3A: Anschluss für 230V Wandler AC hat bis 600W Output kontinuierlich / 1200W Spitze, was sehr viel ist für eine kleine Powerstation

Zuerst einmal ist euer Anwendungsfall interessant, also wofür ihr die Powerstation einsetzten wollt. Überlegt, welche Geräte ihr betreiben wollt. Was ist der Verbraucher mit der maximalen Leistung, den ihr anschließen wollt? Denkt daran: Verbaucher, die starke Wärme produzieren, wie Ofen, Mikrowelle, Föhn, Elektrogrill werden in der Regel aufgrund ihrer hohen benötigten Leistung nicht funktionieren. Aber einen TV oder Beamer betreiben, mobile Geräte wie Handy oder Laptop laden – das ist alles kein Problem. Auch Lampen und Licht sind eine einfache Geschichte. Alle Geräte verfügen in der Regel über einen integrierten 230V Wandler mit einer Steckdose, und USB-Anschlüsse, um alles betreiben zu können.

Die Kapazität ist natürlich auch interessant. Die kleinen Powerstations haben meist um die 250-300Wh und damit kann man schon viel machen. Sie reichen, um ein Handy mehr als 20x zu laden, einen Laptop oder eine Drohne 3-4 mal zu laden oder sogar einen Fernseher, Kühlschrank oder Beamer um die 3-4 Stunden zu betreiben.

Wichtig ist auch das Gewicht. Wollt ihr die Powerstation beim Camping mit dabei haben ist ein leichtes und eventuell kleines Gerät von Vorteil. Die Geräte wiegen jedoch in der kleinen Klasse vergleichbar viel. Eine Ausnahme bilden die Geräte mit LiFePO4 Akku, welche etwas schwerer sind, aber dazu gleich mehr.

Denn hier kommt einer der wichtigsten technischen Faktoren, die bei den „schlechteren“ Geräten nicht mit drauf stehen: Der Akku. Denn es gibt 2 verschiedene Arten von Akkus. Normale Li-Ion Akkus und die Li-Ion Akkus mit LiFePO4. Diese zeichnen sich durch eine höhere Zyklenfestigkeit und eine höhere Sicherheit aus. Das heißt: der Akku hält wesentlich länger in seiner Lebensdauer. Während man einen Li-Ion Akku ca. 500-800 mal laden kann und er danach schnell 50% seiner Kapazität einbüßt, hält der LiFePO4-Akku laut einiger neutralen Quellen und Hersteller etwa 7-10 mal so lang. Es gibt sogar Quellen, die von bis zu 10.000 mal sprechen. ReVolt oder Ecoflow gibt für seine Powerstations z.B. nur 500 mal an. Jackery 500 bis 1000 mal. Auch etwas interessantes Wissen dazu findet ihr auf der Seite von Enerprof.

Die Qualität der Zellen spielt hier auch eine große Rolle, sodass man meiner Meinung nach eher auf namenhafte Hersteller, wie Bluetti, Jackery oder EcoFlow vertrauen sollte. Ich habe selbst beim Handy, Laptop, Kamera, etc. schon oft die Erfahrung gemacht, dass Billig Li-Ion Akkus nicht lange halten. Dagegen sind die Originale oft langlebiger und besser. Zudem kann man LiFePO4-Akkus auch komplett laden und entladen, während Lithium-Ionen Akkus besser nicht unter 20% und weit über 80% betrieben werden sollen, da sie dann schneller altern.

Wer die Powerstation unterwegs nutzen möchte, sollte sich die Daten anschauen, wie viel Solarpower man anstecken kann. Hier reichen die Eingangsleistungen von 50W(Revolt) / 60W (Jackery) bis hin zu 200W (Bluetti EB3A) für schon sehr große Panels. Das macht einen Unterschied, ob man die Powerstation auch voll geladen bekommt bzw. in geringer Zeit viel aufladen kann. Bei praller Sonne im Juni ist mein Erfahrungswert, dass man mit einem 180W Panel etwa 500-600 Wh/Tag schafft zu laden, wenn dies nicht optimal ausgerichtet ist und man es irgendwo liegen oder stehen lässt. Gerade die Mittagszeit ist extrem ertragsreich und die Eingangsleistung auf die Powerstation ist sehr hoch.

Anderweitig können die Stationen so ziemlich alle über Solar, das Auto oder über die Steckdose aufgeladen werden. Aber auch hier gibt es kleine Unterschiede, z.B. Bluetti kann wiederrum sehr schnell über die Steckdose laden. Schneller, als andere Hersteller.

Anzeige

Features von kleinen Powerstations

Auch die Features einer Powerstation sind interessant. Günstige Powerstations verfügen z.B. nicht über die MTTP Ladetechnologie, welche dafür sorgt, dass mehr Leistung aus einem Solarpanel gezogen werden kann.

Auch interessant ist die Pass-Through-Technologie, welche Bluetti hat. Beim Aufladen der Station durch Solar oder das Netz, kann man gleichzeitig auch Strom aus dem Gerät ziehen.

Bluetti bietet mit seinen Powerstations eine App-Anbindung, welche auch andere Hersteller nicht haben.

Wichtig ist auch, dass sich die Station von selbst ausschaltet, wenn sie nicht genutzt wird. Messungen haben ergeben, dass die Powerstation basismäßig ca. 1,5% Akku und mit eingeschlatetem 230V-Wandler sogar bis zu 5% an Energie verbraucht. Bei Bluetti kann man sogar in der App einstellen, nach wieviel Zeit sich die Station ausschaltet. Jackery schaltet seine Explorer 240 nach 12 Stunden selbst aus, wenn weniger als 10W gezogen werden.

Bluetti bietet zudem meist sehr hohe Ausgangsleistungen und eine Schnellladefunktion für seine im Vergleich kleineren Powerstations über das Netzkabel.

Eine USV-Funktion (unterbrechungsfreie Stromversorgung, zB. für Rechner oder Server) werden die Meisten sicher nicht benötigen.

Namenhafte Powerstations verfügen zuem über die Möglichkeit einer kabellosen Aufladung auf der Oberseite der Geräte.

Kleine Powerstation als kleine und leichte Insellösung
Kleine Powerstation: auf der Oberseite sieht man die kabellose Lademöglichkeit

weiteres Interessantes über die Powerstations

Vor allem interessant ist, wie nachhaltig die Station ist. Während günstige Stationen sicher bereits nach 300-400 Aufladungen kaum noch Kapazität zur Verfügung stellen, sind Stationen mit LiFePO4 Akku dauerhafter. Rechnet man zum Beispiel einen schlechten Fall für die Bluetti EB3A‚ mit 3000 Ladezyklen (laut Hersteller) mit einem Solarpanel, rechnet sich die Station sogar selbst über den eingesparten Strom! Der Akku dürfte wesenltich mehr Ladezyklen verkraften, sodass ihr die Station quasi ewig nutzen könnt, was man LiFePo4 Akkus auch quasi hinterhersagt. Benötigt ihr die Bluetti EB3A nicht mehr, könnt ihr sie mit wenig Verlust noch weiterverkaufen, da sie weiter funktionieren wird.

Ihr merkt schon: ich schreibe viel von Bluetti, da ich mir das Gerät selbst gekauft habe. Grund ist, dass dieser Hersteller viele Features verbaut und auch eine sehr gute Leistung abliefert. Man sollte aber bedenken, dass diese Powerstations aufgrund der LiFePO4-Akkus auch deutlich schwerer sind. Ich denke wenn man auf das Gewicht achtet, kann man auch bedenkenlos zu Jackery oder EcoFlow greifen. Hier stehen ebenfalls sehr gute Leistungen auf dem Datenblatt. Beides sind namenhafte Hersteller sind. Anker gibt es übrigens auch noch. Hier werden ebenfalls teilweise LiFePO4 Akkus verbaut. Die Alternative dazu sind in der Regel diverse chinesische Fabrikate, deren Einschätzung mir sehr schwer fällt. Preis-Leistungsmäßig finde ich, dass die namenhaften Hersteller hier für mehr Geld auch deutlich mehr bieten und die chinesischen Geräte dann eher weniger attraktiv sind.

Hier dann nochmal die kleinen Powerstations aller hier genannten Hersteller:

Letztes Update: 27.02.2024 um 11:09

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert